Lebenskunde
Der Humanistische Lebenskundeunterricht ist ein freiwilliges Unterrichtsfach ohne Zensuren.
Er wird seit 1984 an Berliner Schulen und seit 2007 ebenfalls an Brandenburger Schulen gleichberechtigt neben dem Religionsunterricht angeboten.
Träger ist der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR.
Lebenskunde ist ein wertevermittelnder Unterricht, der auf einer nicht-religiösen, humanistischen Lebensauffassung beruht. Der Unterricht trägt zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei. Er bietet besonders gute Möglichkeiten, Erfahrungen der Kinder mit ihrer Schulumwelt, Konflikte und Unsicherheiten zu thematisieren.
Im Unterricht wird ein speziell für die Jüngsten entwickeltes Schulbuch eingesetzt. Es orientiert sich an den Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken der Kinder, ihrer Lust sich selbst und ihre Welt zu entdecken und an ihren Fragen nach dem Sinn des Lebens. Das Buch bietet viele Möglichkeiten, sich Themen wie „Wer bin ich?“, „Ich und die anderen“, „Freundschaft“, „Mensch und Tier“, „Umgang mit Streit“, „Kinderrechte“, „Kulturelle Vielfalt“ oder „Religionen der Welt“ über aussagekräftige Illustrationen zu erschließen. Dabei berücksichtigen die speziell für dieses Fach qualifizierten Lehrer*innen auch die jeweiligen Interessen der Kinder.
Spielerisches und kreatives Lernen durch Rollenspiele, Malen, Basteln und das Einbeziehen von Medien wie Büchern, Musik, Fotografien oder Filmen wird genutzt, um sich einem Thema mit allen Sinnen zu nähern. Gerade kleinere Kinder erfahren die Welt nicht nur durch Hören und Sehen, sondern begeistert mit dem ganzen Körper, durch Bewegung, Tanz und Spiel. So lernen sie sich und die anderen in der Gruppe kennen, sich gegenseitig zu achten und dem anderen zuzuhören. Mit ihren Gefühlen umzugehen, Konflikte friedlich zu lösen und Gemeinschaftssinn zu entwickeln sind dabei wesentliche Erfahrungen, die sie machen. Solche und andere soziale Kompetenzen zu erwerben, ist ein wichtiges Anliegen des Humanistischen Lebenskundeunterrichts.
In unserem Unterricht bieten wir den Raum für alles, was Kinder bewegt. Dies können aktuelle Fragen, aber auch Probleme der Kinder – in der Schule, im Freundeskreis oder zuhause – sein. Da in diesem Fach keine Zensuren erteilt werden und der Rahmenlehrplan flexibel ist, können die Lehrer*innen ohne Zeit- und Leistungsdruck auf die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder eingehen.